Schweiz: Bundesrat verabschiedet Botschaft zum HGV-Anschluss Das HGV-Anschluss-Konzept soll den Wirtschafts- und
Tourismusstandort Schweiz auf internationaler und interregionaler Ebene stärken sowie den Luft- und Strassenverkehr so weit wie marktmässig mög- lich auf die Schiene verlagern. Angestrebt wird namentlich eine Verkürzung der
Reisezeiten zwischen der Schweiz und den Metropolen München, Stuttgart, Paris und Lyon. Der Bundesrat beantragt dem Parlament vorerst einen Verpflichtungskredit für die erste Phase des HGV-Anschlusses im Umfang von 665
Millionen. Dies ist rund die Hälfte des Betrags, der in der Volks- abstimmung über Bau und Finanzierung der Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs (FinöV) für die Realisierung der HGV-Anschlüsse vorgesehen war (1,2 Mrd. Fr.,
Preisbasis 1995; entspricht heute rund 1,3 Mrd. Fr.). Der Bundesrat trägt damit der angespannten Finanzlage des Bundes Rechnung. Investitionen auf fünf Achsen
Konkret sieht die erste Phase des HGV-Anschlusses Investitionen auf folgenden Strecken vor: Auf der Verbindung Schweiz – München:
Auf der Verbindung Schweiz – Stuttgart:
Auf der Verbindung Nordwestschweiz – Paris / Lyon:
Auf der Verbindung Lausanne / Bern – Neuenburg – Jurabogen – Paris:
Auf der Verbindung Genf – Paris:
Für die Reserve sind 10 Millionen und die Projektaufsicht 25 Millionen budgetiert. Aufgewertete Verbindungen Mit diesen Massnahmen werden deutliche Reisezeitverkürzungen und längerfristig
folgende Angebots- verbesserungen angestrebt:
Zwischen Zürich und München ergibt sich dank der Elektrifizierung und dem Einsatz von Neigezügen ein Reisezeitgewinn von knapp einer Stunde. Zwischen der Deutschschweiz und Paris via Basel verkürzen sich die
Reisezeiten im Vergleich zu den Fahrzeiten ab Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeits- strecke Paris – Strassburg (ab 2007) um weitere 30 Minuten. Angepasster Finanzierungsmechanismus Die vom
Bundesrat verabschiedete Vorlage zum HGV-Anschluss berücksichtigt sowohl die ange- spannte Lage der Bundesfinanzen wie auch die neusten Entwicklungen und Lösungsansätze bei der Finanzierung der Schieneninfrastruktur. Der Bundesrat
wird dem Parlament dazu nach den Sommer- ferien eine Botschaft unterbreiten. Noch nicht baureife Projekte in Frankreich und Vorhaben in der Schweiz, die einer vertieften Abstim- mung mit der langfristigen Planung
bedürfen, werden der zweiten Phase des HGV-Anschlusses zuge- rechnet. Der Bundesrat schlägt vor, diese Projekte im Rahmen einer Gesamtüberprüfung der noch nicht beschlossenen, bzw. finanzierten Grossprojekte der Bahn neu zu
beurteilen.
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